Fasnacht

Das war eine lustige Nacht - die FAS-NACHT :) Unsere Gaststube war bis auf den letzten Platz besetzt mit gut gelaunten, hungrigen Gästen. Mit Schnitzel und Pommes Frites konnten sich alle den Hunger stillen, auch für den (Wein-) Durst hatten wir genügend Wein, zwar diverse Sorten, aber es hatte genug. Ein armer Mann hat sein Leid in Form einer Bütten-Rede geklagt und alles hat sich gereimt. Der grosse Applaus zeigte, dass diese Rede unseren Gästen gefallen hat. Als nächstes gabe sich die "Fröschebei" die Ehre - wunderschön haben sie ihre Schnitzelbänke vorgertragen! Mit Handorgelmusik und Gesang und fröhlichem "Einfrau-Maskentreiben" verging die Zeit wie im Fluge. Ein einheimischer Schnitezlbanksänger, der Georges erfreute die Gemüter sehr gekonnt. Die Bluemegritte machten dann den krönenden Abschluss mit ihren Bänken. Um ca. 3 Uhr in der Früh wiurde dann von Chrumbi und Toni Risotto gekocht und am 1/2 5 war der ganze Zauber vorbei. Eine schöne Fasnacht!

Obwohl der Winter noch keinen Einzug gehalten hat, sind die Temperaturen doch recht frisch und wenn die Sonne gar nicht zum Vorschein kommt, wird es doch recht kühl in unserer Gaststube. Zum guten Glück haben wir unseren Kachelofen und die "Chouscht". Der Kachelofen wird mit einer "Welle" geheizt. Wir haben zum Glück Franz der noch Wellen macht. Das ist ein Handwerk, das gar nicht so einfach ist, kommt es doch darauf an, dass die Welle, aussen herum mit gleichmässigen Ästen, in der Mitte mit etwas feinerem Material und gegen die äusseren Enden hin mit Reisig gebunden ist, so kann die Welle gut angezündet werden und brennt gleichmässig herunter. Wenn in die Welle zum Tragen gar ein Ast gebunden ist, der in der Mitte eine Krümmung nach Aussen hin aufweist, so ist sie perfekt. Damit die Braten eine schöne Chruste bekommen und das Brot schön aufgeht, ist eine gute Hitze wichtig. Herrscht draussen Biswind ist es gar nicht so einfach die Hitze im Ofen zu behalten und so kann es vorkommen, dass die Chruste etwas weniger knackig ausfällt oder eben die Brote etwas flacher herauskommen. Die Temperatur im Ofen kontrolliere ich nicht mit einem Thermometer, da verlasse ich mich auf mein Gefühl. Ist dann der Braten gegessen oder das Brot draussen zum Abkühlen, haben wir die richtige Temperatur für unsere Holzofenmeringues. Diese trocknen dann über Nacht im Ofen und kommen, je nach Hitze, schneeweiss oder eben etwas geflämmt aus dem Ofen. Die Kunst oder eben Chouscht wird vom Holzherd her eingefeuert. In unserer Küche steht ein grosser Gastronomie-Kombi-Herd, wie er wohl nicht mehr an vielen Orten in Betrieb ist. Ohne die elektrischen Herdplatten könnten wir nicht funktionieren, das ist unbestritten, aber wenn ich am Morgen im Herd Feuer mache und noch zwei, drei Mal nachlege, wird die Chouscht schön warm und die Herdplatte ist gerade richtig heiss, um darauf zu kochen und über den Service dann einige Pfannen warm zu halten ist das eine wunderbare Einrichtung. Manchmal wird es wohl etwas sehr warm in der Küche, vorallem am Herd, aber es ist wunderbar diese Möglichkeit zum Kochen zu haben. Am Anfang, vor drei Jahren, hat es einige Zeit gedauert, bis wir die richtige Klappen auf die richtige Seite gelegt haben und die Chouscht auch tatsächlich warm wurde. Wenn dann am Abend alle Gäste nach Hause gekehrt und alles aufgeräumt ist, sitze ich manchmal noch etwas auf die warme Chouscht und lasse den Tag noch einmal vorüber ziehen und eine wohlige Wärme entspannt alle angespannten Muskeln, sosehr, dass auch die Augenlidermuskeln ganz entspannt werden und einfach zufallen! Dann ist es etwas schwierig dem Bedürfnis, hinunter zu rutschen, auf die Chouscht zu liegen und einfach zu schlafen, nicht nachzugeben. Nach einem innerlichen Kampf - soll ich - soll ich nicht - siegt die Vernunft und ich stehe doch wieder auf.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine entspannte Adventszeit, in der Sie liebe Gäste umgeben sind von einer so wohligen Wärme, wie sie eben von einer Chouscht ausgeht.

Herzlich Ihre Gastgeberin Judith Gysin-Schaffner